Zahlreiche unterschiedliche Ursachen können der Grund für Haarausfall sein. Nach der ayurvedischen Lehre handelt es sich um ein Symptom für Ungleichheit im menschlichen Organismus. Wie Dir Ayurveda bei Haarausfall auf natürliche Weise helfen kann, erfährst Du hier.
Haarausfall aus ayurvedischer Sicht
Mehr als 60 % der Bevölkerung leiden an Haarausfall. Zu den häufigsten Gründen für Haarausfall gehört eine Disharmonie im menschlichen Organismus. Es handelt sich dabei in den meisten Fällen um ein Zusammenspiel aus mehreren Faktoren, wobei Kopfhautprobleme, Schilddrüsenfehlfunktionen oder Stress mögliche Ursachen sein können.
Neben dem kosmetischen Problem kann Haarausfall mitunter auch zu psychischen Problemen führen. Selbstzweifel oder ein gemindertes Selbstbewusstsein gehen mit Haarausfall einher. Da volles Haar zu einem Schönheitsideal zählt, fühlen sich viele der Betroffenen mit weniger Haaren unattraktiver.
Mögliche Ursachen für Haarausfall
Die ayurvedische Lehre nennt eine Vielzahl an möglichen Gründen, die zu Haarausfall führen können. Dazu gehören Stress, Hormone, Umwelteinflüsse, genetische Bedingungen, Alkoholismus sowie die übermäßige Einnahme von Medikamenten. Durch die Betrachtung des Menschen als Ganzes kann Ayurveda bei der Ursachenforschung von Haarausfall hilfreich sein.
Im Ayurveda wird Haarausfall als ein Symptom betrachtet, das durch das Ungleichgewicht der Doshas entsteht. Es ist also ein Hinweis Deines Organismus, dass etwas nicht stimmt und Du ein Problem behandeln musst. Bei der Bestimmung der Ursache kannst Du Dich am Tri-Dosha-Prinzip orientieren. Dein Dosha-Typ bestimmt, welche Lebensweise Dir guttut und was Dich schwächt.
Das Angebot an Produkten gegen Haarausfall oder zur Stärkung der Haare ist vielfältig. Im Ayurveda geht es dabei nicht nur um die Heilung, sondern vor allem um den Erhalt der Gesundheit. Die Ursache des Problems soll ganzheitlich erfasst und anschließend behandelt werden.
Die Haartypen der drei Doshas
Dein Dosha prägt die Farbe, Struktur sowie allgemeine Beschaffenheit Deiner Haare maßgeblich. Für schönes und gesundes Haar empfiehlt sich die Abstimmung deiner Haarpflege auf Deinen Dosha-Typ:
- Der Vata-Typ hat eher feine, spröde und trockene Haare, häufig mit gewellter oder lockiger Struktur sowie einer Neigung zu trockener Kopfhaut. Entsprechend feuchtigkeitsspendend und schonend solltest Du die Reinigung gestalten.
- Als Pitta-Typ hast Du häufig feines, weiches, dichtes blondes oder rötliches Haar, das verhältnismäßig früh ergraut und ausfällt. Deine gesamte Haut – auch Kopfhaut – ist meist gut durchblutet.
- Kapha-Typen bieten die perfekte Basis für eine sogenannte Löwenmähne. Du hast wahrscheinlich volles, kräftiges Haar und neigst zu fettigen Haaren und Kopfhaut.
Haare schneiden aus Ayurveda-Sicht
Die ayurvedische Lehre empfiehlt das regelmäßige Haareschneiden alle 15 Tage. Die zunächst aufwändig klingende Prozedur bringt einige Vorteile mit sich. Neben hygienischen Gründen reicht das minimale Kürzen der Haare aus, um Spliss und Kräuselungen vorzubeugen. Außerdem bleiben Deine Haare langfristig gesünder und kräftiger.
Ayurvedische Behandlungsmöglichkeiten gegen Haarausfall
Die ayurvedische Lehre zielt auf die Ursachen des Problems ab und nicht auf die reine Bekämpfung der Symptome. Im Ayurveda werden Öle und indische Kräuter gegen Haarausfall benutzt. Sie entspannen Deinen Körper und befeuchten Deine Kopfhaut.
Ein wichtiger Aspekt aus ayurvedischer Sicht ist außerdem die ayurvedische Ernährung. Ein Mangel an Nährstoffen, Stress oder chronische Entzündung – durch falsche Ernährung bedingt – können Ursachen für Haarausfall sein. Mit einer Lebensweise, die sich an Deiner Gesundheit orientiert, können solche Faktoren überwunden werden.
Besonders effektiv gegen Haarausfall ist außerdem die Panchakarma Kur. Bei dieser Form der Behandlung werden verschiedene Methoden miteinander kombiniert. Mitunter Entgiftung, Massagen, Ergänzung mit Kräutern, Meditation, Yoga sowie spezielle Diäten und Hydrotherapie.
Bei dieser Kur wird Dein Körper von innen gereinigt, um körperliche Beschwerden oder psychische Belastungen ganzheitlich zu behandeln. Panchakarma ist außerdem ein vollständiger Entgiftungsprozess, bei dem Giftstoffe aus Deinem Körper abtransportiert werden. Das kann unter anderem bei der Bekämpfung von Haarausfall helfen.
Die ayurvedische Diagnose bei Haarausfall
Für die ayurvedische Diagnose von Haarausfall gibt es die Möglichkeit einer Zungen-, Puls-, Nagel- und Antlitz-Diagnose. Anhand der Pulsdiagnose lassen sich eine Menge Informationen über den Zustand Deines Organismus in Erfahrung bringen. Auch äußere Details wie das Nagel- und Hautbild liefern hierzu wichtige Auskünfte.
Bevor die Diagnose und Behandlung überhaupt beginnen kann, führst Du ein Anamnesegespräch mit einem ayurvedischen Experten. In diesem Gespräch werden sämtliche Aspekte rund um Dich und Deine Gesundheit geklärt. Nur mit einem ganzheitlichen Bild kann die passende Behandlungsmethode gewählt werden
7 Tipps, um Haarausfall mit Ayurveda behandeln
Durch die ganzheitliche Betrachtung von Dir und Deinem Körper im Ayurveda setzt die Behandlung bei einer umfassenden Umstellung an. Die ayurvedische Lehre möchte mit gezielten Maßnahmen die Ursache des Problems behandeln. Dadurch wird Dein Organismus langfristig gesund bleiben.
Die folgenden sieben Tipps aus dem Ayurveda können dabei helfen, Haarausfall in den Griff zu bekommen:
1. Ayurvedische Ernährung
Mit der Umstellung Deiner Ernährung machst Du einen großen Schritt in die richtige Richtung. Dein Körper benötigt wertvolle Reserven, auf die er zur Bekämpfung von Haarausfall zurückgreifen kann. Achte darauf, abwechslungsreich zu essen und viele Vitamine sowie Mineralstoffe zu Dir zu nehmen.
Eisenhaltige Lebensmittel unterstützen Deinen Stoffwechsel positiv und helfen dadurch auch bei Haarausfall. Neben Gemüse mit viel Eisen eignen sich außerdem Quinoa, Sojaprodukte und Leinsamen hervorragend als Ergänzung Deiner Ernährung.
Die folgenden Lebensmitteln gelten im Ayurveda als wertvolle Unterstützung für gesundes Haar:
- Spinat
- Süßkartoffeln
- Avocados
- Nüsse (vor allem Mandeln)
Für die Unterstützung des (vor allem) weiblichen Hormonsystems eignet sich außerdem Shatavari gegen Haarausfall. Zusätzlich wird dem Extrakt eine stressreduzierende Wirkung zugesprochen. Es hilft bei der Milderung von Haarausfall in den Wechseljahren und bei der Linderung von Krämpfen während der Menstruation.
2. Schonende Haarpflege
Eine gesunde Kopfhaut ist ausschlaggebend für die erfolgreiche Bekämpfung von Haarausfall. Verwende deshalb schonende Pflege- und Heilprodukte wie spezielle Haarwasser mit wichtigen Mineralsalzen, Aminosäuren sowie Vitaminen. Shampoos mit aggressiven Tensiden, Alkohol und Silikonen können Haarausfall hingegen begünstigen.
3. Stress vermeiden
Zu viel Stress wirkt sich negativ auf Deinen Körper aus und kann in weiterer Folge Ursache für Haarausfall sein. Daher ist ein gutes Stressmanagement mit Ayurveda auch für schöne Haare wichtig.
Bei einem ausgefüllten Tagesablauf kannst Du mit fest eingeplanten Meditation-Einheiten Dein Stresslevel senken. Auch gezielte Atemübungen helfen Dir dabei, bewusste Pausen einzulegen und zur Ruhe zu kommen.
4. Ausreichend Schlaf
Ebenfalls wichtig für einen gesunden Organismus ist ausreichend viel Schlaf. Ein Schlafdefizit bringt Deine Hormonsynthese durcheinander und gefährdet die Haarfollikel. Orientiere Dich für einen optimalen Schlafrhythmus am besten an den Empfehlungen für Deine Doshas.
5. Kopfmassagen
Es gibt verschiedene ayurvedische Kopfmassagen, die bei Haarausfall helfen können. Jede Massage hilft aber bei der Entspannung, wodurch Dein Hormonhaushalt reguliert wird. Durch die Berührungen wird außerdem die Durchblutung der Haarwurzeln angeregt und dadurch das Wachstum gefördert.
Anleitung für eine ayurvedische Kopfmassage:
- Finde einen ruhigen Ort und setze Dich bequem hin. Gib etwas Massageöl auf Deine Handflächen und trage das Öl anschließend mit den Fingern in der Mitte Deines Kopfes auf. Verteile es von dort aus langsam mit der flachen Hand auf die gesamte Kopfhaut. Lege nun die Daumen auf die Schläfen.
- Übe anschließend etwas Druck aus und lasse wieder los. Deine Finger sollten währenddessen – ähnlich wie beim Haarewaschen – leicht aufgefächert sein.
- Gehe nun weiter bis zur Stirn und massiere die Kopfhaut im Bereich des Haaransatzes mit derselben Technik. Wechsle auch hier die Intensität, mit der Du den Druck ausübst. Wiederhole die Druck- und Loslass-Bewegung fünfmal.
- Wandere mit Deinen Händen weiter nach oben und massiere auch hier sorgfältig Stück für Stück Deine Kopfhaut: an den Seiten, oben und hinten.
- Bewege Deine Hände weiter Richtung Kopfmitte und massiere Deine Kopfhaut nun erneut mit den Fingerkuppen. Führe die Massage auf dieselbe Weise auch an Deinem Hinterkopf aus.
- Sobald Du am Hinterkopf angelangt bist, kehrst Du nach vorne zurück und beginnst die Massage von vorne. Lege für den zweiten Durchlauf die Hände etwas weiter auseinander. Führe wieder den eben beschriebenen Rhythmus aus Drücken und Loslassen durch.
Damit das Öl nach der Massage genug Zeit zum Einwirken hat, genießt Du vor dem Auswaschen am besten eine halbe Stunde bewusste Entspannung. Vermeide während dieser Zeit plötzliche Temperaturwechsel.
6. Kompressen mit natürlichen Ölen
Kalte Kompressen fördern die Durchblutung der Haut zusätzlich, wodurch auch der Nährstoffaustausch angeregt wird. Hierfür eignen sich vor allem natürliche Öle, wie Kokosöl, Olivenöl oder Mandelöl hervorragend. Sie haben eine beruhigende Wirkung und gelten als durchblutungsfördernd.
7. Ayurvedische Kuren gegen Haarausfall
Für eine professionelle Behandlung gegen Haarausfall eignet sich eine ayurvedische Kur am besten. Die traditionelle Panchakarma Kur ist eine ganzheitliche Behandlung, bei der mit warmen Ölen und Massagen gearbeitet wird. Giftstoffe werden ausgeleitet und vitalisierende Kräuter als Unterstützung zur Behandlung verwendet.
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