Wenn die Energien im eigenen Heim ungestört fließen können, leben wir in Frieden und Gleichgewicht. Dieses Prinzip macht sich Vastu Shastra, die indische Architekturlehre, zu Nutze. Wer seine Wohnung nach deren speziellen Prinzipien plant, findet zu mehr Balance und innerer Ruhe. Wie Vastu Shastra funktioniert und wie Du Deine Wohnung harmonischer gestaltest, verraten wir Dir hier.
Das Wichtigste in Kürze: Was ist Vastu Shastra?
Vastu Shastra ist eine indische Architekturlehre. Der Begriff setzt sich aus den Sanskritwörtern für Wohnen (Vastu) und Lehre (Shastra) zusammen. Wortwörtlich bedeutet es also: die Lehre vom richtigen Wohnen.
Dabei geht es nicht nur darum, die Wohnung und Einrichtung richtig auszurichten, sondern sie mit den Energieströmungen in Harmonie zu bringen.
Vastu wurde bereits in den vedischen Schriften erwähnt und ist schon mehrere tausend Jahre alt. Die Lehre wird oft als das indische Pendant zum chinesischen Feng Shui gesehen und wird auch im Ayurveda gerne beachtet.
Wie funktioniert Vastu?
Vastu besagt, dass alles Leben auf der Erde von Energien beeinflusst wird, die sowohl positiv als auch negativ sein können. Verschiedene Faktoren, wie die fünf Elemente, die Himmelsrichtungen, die Planeten, die Sonne und der Mond wirken dabei auf uns ein und bringen Gleichgewicht oder Disharmonie.
In den vedischen Schriften gibt es dabei die Legende vom Geist des Wohnens, dem sogenannten Vastu Purusha. Diese Gestalt drohte die Erde zu verschlingen und wurde zur Strafe in ein Energiefeld verbannt.


Nach diesem rechteckigen Energiefeld, mit dem Kopf des Vastu Purusha im Nordosten und seinen Füßen im Südwesten wird im Vastu Shastra die Einrichtung und Architektur ausgerichtet.
Der Kopf im Nordosten steht dabei für geistige Energien, die Füße im Südwesten hingegen für Standfestigkeit und Beständigkeit. Diese Eigenschaften und Energien des Universums kannst Du Dir auch bei der Planung und Einrichtung Deiner Wohnung zunutze machen.
Ein friedvolles Leben bedeutet daher, in Einklang mit den kosmischen Kräften zu leben und dafür zu sorgen, dass die Energien im Haus gut harmonisieren können. Häuser und Grundstücke sollten so ausgerichtet sein, dass die Energieströme stets gut fließen können.
Nur dann können die darin lebenden Menschen in Harmonie und Gleichgewicht leben. Dafür sind vor allem die Grundstücks- und Gebäudestrukturen sehr wichtig. Ist ein Haus nach diesen speziellen Prinzipien geplant, soll es Wohlstand, Gesundheit, Glück und Frieden bringen.
Weltweit sind sogar zahlreiche Gebäude nach Vastu-Regeln gebaut, das wohl berühmteste ist übrigens das Taj Mahal!


Architektur und Energien: Die wichtigsten Vastu-Regeln
Doch wie funktioniert nun die indische Architekturlehre? Nun, um ein Haus oder einen Raum optimal ausrichten zu können, berücksichtigt Vastu verschiedene Faktoren, nämlich:
- Die fünf Elemente
- Die acht Himmelsrichtungen
- Den Verlauf von Sonne und Mond
- Den Einfluss der neun Planeten
- Geologische und klimatische Einflüsse
- Das Magnetfeld der Erde
- Die Energiegitter der Erde
- Den Einfluss nicht-materieller Wesenheiten
Laut Vastu Shastra gibt die Sonne bis Mittag vor allem anregende Energie ab, die vorwiegend auf den Nordosten, Osten und Südosten trifft. Ab Mittag wirkt die Sonne jedoch beruhigend und trifft dann auf Südwesten, Westen und Nordwesten.
Jede Himmelsrichtung ist außerdem mit einem bestimmten Element verbunden. All diese Einflüsse können sich dabei sowohl positiv als auch negativ auswirken.
Vastu Shastra bedeutet, die positiven Einflüsse zu nutzen und die negativen zu hemmen. Werden alle diese Prinzipien bei der Architektur berücksichtigt, können die Energien frei fließen und das fertige Haus ist im Einklang mit dem Kosmos.
Mit Vastu einrichten: 4 einfache Tipps
Wer bereits in einem Haus lebt, das architektonisch nicht ideal ausgerichtet ist, hat meist wenig Möglichkeiten, viel umzustellen.
Deshalb geben wir Dir hier noch 4 Tipps, um die Energien in Deinem Heim ein wenig zu unterstützen und Deine Wohnsituation harmonischer zu gestalten:
- Schwere Möbel sollten vorwiegend im Süden und Südwesten eines Raumes stehen.
- Die Mitte des Raumes sollte nie vollgestellt sein, sondern möglichst frei bleiben, damit die Raumenergie ungestört fließen kann.
- Wertgegenstände, Geld oder Kontoauszüge befinden sich am besten im Norden der Wohnung, denn diese Himmelsrichtung steht vor allem für Reichtum und Wohlstand. Tabu sind dafür hingegen Süden, Nordwest oder Nordost.
- Ein Arbeitstisch steht vorzugsweise so, dass man daran sitzend nach Osten schaut. So wird die Konzentration nämlich am besten unterstützt.
Wer seine Wohnung nach Vastu Shastra ausrichtet, bringt also mehr Harmonie und Frieden in die eigenen vier Wände. Doch selbst, wenn bei der Architektur nichts mehr zu machen ist, kann mit ein paar einfachen Maßnahmen viel erreicht werden.
Oft hilft bereits die richtige Schlafposition oder eine veränderte Positionierungen der Möbel. Probiere es aus und sorge dafür, dass die Energien in Deiner Wohnung wieder ungestört fließen können und Du mehr Energie im Alltag spürst!
Dekoration nach Vastu: Farben und Formen wählen
Auch Formen und Farben kannst Du im Vastu nutzen. Runde Formen sollen dabei Frieden und Harmonie bringen, quadratische oder rechteckige bringen hingegen Glück.
Bei den Farben gelten kühle Töne wie Blau, Grün oder Weiß als beruhigend, während warme Töne wie Rot, Gelb und Orange belebend wirken. Die verschiedenen Farben sind zudem Himmelsrichtungen zugeordnet.
Helle Farben eignen sich am besten für nördlich und östlich gelegene Zimmer, dunkle Farben für den Süden und Westen. Dazu verraten wir Dir unten bei der Planung eines Hauses nach Vastu Shastra mehr.
Tipp:
Um die Himmelsrichtungen in Deiner Wohnung zu bestimmen, kannst Du ganz einfach Dein Smartphone verwenden. Die meisten Smartphones haben eine Kompass-App installiert, mit der Du die individuelle Lage Deines Hauses bestimmen kannst.
Vastu im Schlafzimmer
Das Schlafzimmer ist der Ort in der Wohnung, der uns Erholung und Wohlbefinden bringen soll. Wenn Du Schlafprobleme hast, kann es sein, dass das Schlafzimmer falsch gelegen ist und die Energien nicht richtig fließen können. Was hilft gegen ständige Müdigkeit? Vielleicht ja die richtige Einrichtung!
Idealerweise soll das Schlafzimmer nämlich im Südwesten der Wohnung gelegen sein. Dort sorgen die schweren Energien für einen besonders tiefen, erholsamen Schlaf.


Die Schlafzimmereinrichtung
Auch für die Positionierung des Bettes ist der Südwesten der beste Platz. Auf keinen Fall sollte es in der Mitte des Raumes stehen, weil sonst die wertvollen Energien in ihrer Strömung gehemmt werden.
Andere Lebensformen wie Pflanzen oder Fische sind im Schlafzimmer auch eher störend. Das bedeutet: Aquarien werden lieber in einen anderen Raum umgesiedelt, am besten in den nordöstlichen Teil des Wohnzimmers, denn dort sollen sie Reichtum und Erfolg bringen.
Elektrische Geräte solltest Du aus dem Schlafzimmer verbannen, denn sie stören ebenfalls positive Schwingungen. Wenn es gar nicht anders geht, dann sollten die Geräte immerhin möglichst weit vom Bett entfernt sein.
Vorteilhafte Farben für eine erholsame Nachtruhe sind übrigens grüne und blaue Töne. Auch Braun oder Grau wirken wohltuend. Rot, sofern es nicht zu grell ist, sorgt hingegen für mehr Leidenschaft.
Die richtige Vastu-Schlafrichtung: In welche Richtung schlafen?
Unsere Schlafrichtung ist besonders wichtig für unser Wohlbefinden. Gerade, wenn das Schlafzimmer in einer ungünstigen Lage liegt, kann das mit der richtigen Schlafrichtung wieder ein wenig ausgeglichen werden. Laut der Architekturlehre hat das nämlich erheblichen Einfluss darauf, wie die Energie günstig fließen kann.
Die ideale Schlafrichtung ist also mit dem Kopf Richtung Süden. Das bringt Ausgewogenheit und Reichtum. Wenn der Kopf gen Westen liegt, ist das aber ebenfalls vorteilhaft und kann Ansehen und Erfülltheit bringen.
Eine Schlafposition, in der der Kopf Richtung Osten schaut, steht hingegen für spirituellen Fortschritt und geistige Ausgeglichenheit. Lediglich eine Kopfposition Richtung Norden ist sehr ungünstig. So können schwere Gedanken und Träume entstehen, was zu Schlafproblemen führen kann.


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Vastu im Wohnzimmer
Das Wohnzimmer ist ein Platz für Zusammenkunft und Gesellschaft. Hier verbringt man gerne Zeit mit der Familie oder Gästen. Hänge deshalb viele glückliche Familienbilder ins Wohnzimmer, um die Beziehungen zu den einzelnen Familienmitgliedern zu festigen.


Fotos oder Gemälde, auf denen Gewalt, Tränen oder Negatives abgebildet ist, sind dabei tabu. Gerade im Osten kannst Du jedoch Gemälde oder Fotos von einem Sonnenaufgang hängen. Der Fernseher sollte am besten im Südosten des Wohnzimmers stehen.
Die Planung des idealen Hauses laut Vastu: Farben und Grundriss
Wie sieht so ein Haus aber aus? Laut den indischen Prinzipien liegt der optimale Baugrund an einem Hang, der nach Westen und Süden ansteigt und Richtung Nordosten leicht abfällt. Idealerweise sollte der Grundriss bei einem Vastu-Haus quadratisch oder rechteckig sein.
Positive Energieströme kommen aus dem Nordosten durch die Morgensonne. Sie wirken reinigend und wohltuend und sollten daher unbedingt ihren Weg ins Haus finden. Deshalb ist es gut, Türen, Fenster, Veranden und Balkone möglichst im Norden und Osten des Hauses unterzubringen, um insgesamt ein positives Mindset zu fördern.
In dieser Richtung dürfen jedoch keine Hindernisse stehen, damit die positive Kraft auch wirklich ins Haus kommen kann. Im Süden und Westen ist es hingegen gut, Bäume zu pflanzen. Sie sorgen nicht nur für ein gutes Klima, sondern schützen auch vor negativen Schwingungen.
Was die Raumaufteilung betrifft, gibt es laut Vastu also eine bestimmte Anordnung, die besonders positive Flüsse nutzt und somit Gleichgewicht in die eigene Wohnung bringt. Konkret sieht ein Grundriss nach Vastu daher so aus:
Nordwesten
- Element: Luft
- Stärkende Farbe: dunkelgrün
- Ideal für Bewegung und Austausch, für Gästezimmer, Büro, Wartezimmer, Toilette, Lager leichter Güter
Norden
- Element: Luft, Wasser
- Stärkende Farbe: weiß
- Hier herrscht eine kräftigende Qualität, perfekt für Arbeitszimmer, Schlafzimmer, Balkon, Terrasse, Safe
Nordosten
- Element: Wasser, Äther
- Stärkende Farbe: violett
- Das reinigende Energietor, optimal als Meditier- und Studierzimmer, Konferenzraum, Eingang, Badezimmer
Westen
- Element: Erde, Wasser
- Stärkende Farbe: Indigo
- Bringt Harmonie, eignet sich als Kinderzimmer, Esszimmer, Schlafzimmer
Zentrum
- Element: Äther
- Stärkende Farbe: Regenbogen
- Der ruhende Pol, sollte möglichst offen sein, etwa als Innenhof, Atrium oder Lichthof, eventuell auch als Wohnzimmer
Osten
- Element: Feuer, Äther
- Stärkende Farbe: gelb
- Öffnend, gut als Eingang oder Foyer, auch für Balkon, Esszimmer oder Meditationsraum
Südwesten
- Element: Erde
- Stärkende Farbe: blau
- Schwere, verbrauchte Energie, gut als Elternschlafzimmer, Abstellraum oder Büro
Süden
- Element: Feuer
- Stärkende Farbe: schwarz
- Heiße, schwere Energie, gut als Schlafzimmer, Wohnzimmer und Lager schwerer Güter
Südosten
- Element: Feuer
- Stärkende Farbe: orange
- Bringt Lebenslust und Genuss, perfekt für Küche, Heizung, Kamin oder Elektrogeräte
Vastu und Feng-Shui: Die Unterschiede
Die indische Lehre wird häufig mit Feng-Shui in Verbindung gebracht. Obwohl Vastu eigentlich viel älter ist, gibt es dabei tatsächlich viele Übereinstimmungen.
Sowohl beim indischen Vastu als auch beim chinesischen Feng-Shui spielen Energieflüsse eine Rolle bei der Einrichtung. Zudem beziehen sich beide Lehren auf die fünf Elemente, selbst, wenn sie jeweils ein wenig anders definiert sind.
Trotzdem unterscheiden sich die beiden Lehren in ihren Prinzipien voneinander. Vastu hat seinen Schwerpunkt eher in der Architektur, während sich Feng-Shui meist auf die Inneneinrichtung konzentriert und durch die Platzierung bestimmter Objekte Balance erzeugt.
Konkret heißt das also: Zwar gibt es bei den beiden Prinzipien viele Ähnlichkeiten, aber auch einige Abweichungen. Deshalb sollten die beiden Lehren nicht gleichgesetzt werden.


Portaltage – die Energie des Universums nutzen
Kennst Du das? Einen Tag wachst Du voller Energie und guter Laune auf und am nächsten bist Du plötzlich völlig matt und neben der Spur. Einer der Gründe sind die kosmischen Energien – die besonders an Portaltage unsere Doshas durcheinanderwirbeln.