Ayurveda bei Neurodermitis: Ganzheitliche Hilfe für eine gesündere Haut

Neurodermitis äußert sich bei Betroffenen durch stark juckende Haut und Entzündungen. Obwohl die sogenannte atopische Dermatitis sehr hartnäckig ist, können ayurvedische Behandlungsmethoden nachhaltige Abhilfe schaffen. Wie Ayurveda bei Neurodermitis hilft, erfährst Du in diesem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze: Neurodermitis mit Ayurveda behandeln

Neurodermitis: Ursachen und Symptome

Bei Neurodermitis handelt es sich um eine der häufigsten Hauterkrankungen in den Industrieländern. In der Medizin ist sie auch als atopisches Ekzem bekannt. Obwohl jeder an Neurodermitis erkranken kann, sind Kinder 6- bis 10-mal häufiger betroffen als Erwachsene. Bei Kindern tritt die Ersterkrankung meist vor dem 5. Lebensjahr auf.

Wer als Kind von der Hauterkrankung betroffen ist, entwickelt oft noch andere allergische Krankheiten. Dazu gehören Heuschnupfen, Asthma oder Allergien gegen Lebensmittel. Der mit Neurodermitis einhergehende enorme Juckreiz schränkt die Betroffenen stark in ihrer Lebensqualität ein.

In der Schulmedizin werden primär Kortison-Cremes zur Behandlung verschrieben, die oft nur wenig gegen die Symptome helfen. Der ganzheitliche Ansatz im Ayurveda kann die Beschwerden mit natürlichen Heilverfahren dauerhaft lindern.

Für eine Behandlung wird die Ursache der Krankheit erforscht, um eine umfassende Diagnose mit anschließender Therapie zu ermöglichen. Dabei werden Deine Lebensgewohnheiten und Dein Ernährungsstil sowie Dein Dosha-Typ mit einbezogen.

Neurodermitis aus ayurvedischer Sicht

Neurodermitis bei Kindern äußert sich durch juckende Entzündungen im Gesicht, an den Ellenbogen, Knien und Handgelenken auf. Bei Erwachsenen zeigen sich die Symptome primär im Bereich von Hals, Mund und Nacken sowie den Armbeugen und Kniekehlen.

An den betroffenen Stellen bilden sich juckende Bläschen, was durch häufiges Kratzen zu Entzündungen, nässenden Ekzemen und Krustenbildung führt. Im Ayurveda liegt die Ursache von Neurodermitis in einem Ungleichgewicht von Vata und Kapha. Konkreter liegt eine Dysbalance zwischen dem Nährstoffsaft (Rasa Dhatu) und Blut (Rakta Dhatu) vor.

Entsprechend der drei Doshas wird im Ayurveda auch zwischen drei Hauttypen differenziert. Die Gesundheit Deiner Haut hängt stark vom Gleichgewicht zwischen Vata, Pitta und Kapha ab. Sind sie ausbalanciert, wird Deine Haut mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt und erstrahlt gesund.

Abhängig davon, zwischen welchen Doshas eine Dysbalance herrscht, treten unterschiedliche Beschwerden auf. Wie entsteht ein Ungleichgewicht der drei Doshas überhaupt? Die drei wichtigsten Faktoren sind: 

• Emotionaler Stress
• Falsche Ernährung
• Ungesunder Lebensstil

Während (emotionaler) Stress zu trockener Haut führt, macht sich zu viel Ama (Unverdautes) durch einen gestörten Stoffwechsel bemerkbar. Die extreme Hautreizung ist demnach ein deutliches Signal Deines Körpers, dass ihm alles zu viel wird.

Eine ungesunde Lebensweise schwächt das Verdauungsfeuer Agni auf lange Sicht. Dazu zählen eine überwiegend fettige Ernährung, viel Fast Food und wenig körperliche Bewegung. Das geschwächte Agni kann die Ansammlung von Stoffwechselschlacken in Deinem Körper dann nicht mehr verhindern.

Auf Dauer führt das zu einer Störung Deiner Doshas mit entsprechenden Folgen für Deinen Körper. Die Erkrankung Deiner Haut ist eine Folge der Stoffwechselschlacken, die in Dein Blut gelangt sind. Ein geschwächtes Immunsystem, kaltes oder trockenes Wetter sowie emotionale Faktoren begünstigen einen Neurodermitis-Schub.

Wie hilft Ayurveda bei neurodermitischen Hautproblemen?

Ayurveda ist bekannt für seinen ganzheitlichen Behandlungsansatz, weshalb zuerst ein Anamnesegespräch mit einem Ayurveda-Experten stattfindet. Nach einem Gespräch über Deine Beschwerden und Lebensgewohnheiten wird Deine Haut untersucht. Dabei arbeitet der Arzt oft mit seinen eigenen Sinnen.

Es werden die Pigmentierungen sowie Glanz, Farbe und Aufnahmefähigkeit Deiner Haut betrachtet. Auch die Hände zum Ertasten und die Nase zum Riechen werden für die Untersuchung gebraucht. Zusätzlich wird eine Pulsdiagnose, Augen-, Lippen- und Zungendiagnose durchgeführt.

Durch diese ganzheitliche Untersuchung erlangt der Ayurveda-Experte einen Einblick in Deine individuelle Krankheitsentwicklung. Darauf basierend wird eine Therapie für Dich und Deine Bedürfnisse erstellt.

Ernährung & Lebensgewohnheiten anpassen

Neurodermitis ist eines der Hauptzeichen, die zu viel Stress anzeigen. Eine angepasste, stress-reduzierende ayurvedische Ernährungsweise ist ein erster wichtiger Schritt in der Behandlung. Auf die folgenden Lebensmittel solltest Du bei Neurodermitis verzichten:

• Alkohol
• Zucker
• Weizenprodukte
• Fleisch und Fisch
• Sauer schmeckende Lebensmittel
• Fast Food
• Scharfe Gewürze

Diese Lebensmittel versetzen Deinen Körper in Aufregung, was die Bildung von Säuren und einen gestressten Darm zur Folge hat.

Im Ayurveda werden bei Neurodermitis vor allem leichte, warme Gerichte empfohlen. Achte hierbei auf eine schonende Zubereitung. Zu den Lebensmitteln, die Deinem Körper Ruhe schenken und die Verdauung fördern, gehören:

• Bittere, frische Salate wie Löwenzahn und Endivie
• Gekochte Hülsenfrüchte
• (Pseudo-)Getreide wie Quinoa oder Hafer
• Verdauungsfördernde Gewürze

Damit Dein Körper wirklich zur Ruhe kommt und auch ausreichend Zeit zum Verdauen hat, sollten zwischen den Mahlzeiten 4–6 Stunden liegen. Je weniger Arbeit Dein Verdauungsfeuer hat, desto besser regeneriert sich Deine gereizte Haut.

Ayurvedische Öle für die Behandlung

Bei der Behandlung von Neurodermitis helfen bestimmte Öle bei der Linderung der Beschwerden. Die gesunden Fette werden unter anderem über die Ernährung aufgenommen. Wichtig ist ein hoher Omega-3-Fettsäuren-Gehalt, wie in Oliven- und Kokosöl. Auch das ayurvedische Ghee ist ein wichtiger Zusatzstoff für Deinen Körper.

Verschiedene Öle kommen auch für die äußere Anwendung zum Einsatz für strapazierte Haut. Nachtkerzenöl, Neemöl und Mandelöl sind wertvolle Öle, die für ayurvedische Massagen genutzt werden. Entspannende Massage für Deinen gestressten Körper sind die klassische Abhyanga Massage oder die Upanahasveda Massage.

Hautpflege nach ayurvedischem Prinzip

Anstelle von Kortison wird im Ayurveda vollständig auf wertvolle ayurvedische Heilpflanzen und natürliche Produkte gesetzt. Dazu gehören Pflanzenöle, Produkte aus Ghee und Pasten aus frischen oder getrockneten Kräutern.

Für die äußere Anwendung gibt es Sets mit Naturprodukten, die vor der Anwendung je nach Bedarf frisch angerührt werden. Die Kräutermischungen haben den Vorteil, dass sie individuell auf Deine Bedürfnisse abgestimmt werden können.

Auf das psychische Wohlbefinden achten

Insgesamt ist es wichtig, dass Du auf Dich selbst Acht gibst. Sowohl Dein physisches als auch Dein psychisches Wohlbefinden spielen eine große Rolle bei der Gesundheit. Zu viel Stress im Alltag wirkt sich schnell negativ auf Dich aus. Achte auf ausreichend Ruhephasen, ein effektives Stressmanagement und reduziere Dein Stresslevel bewusst auf ein Minimum.

Wichtig ist ebenfalls, dass Du Dich mit Deinen Ängsten und Sorgen auseinandersetzt. Ignorierst Du Deine psychischen Probleme, kann das zu einem Neurodermitis-Schub führen. Langfristig kann sich eine hartnäckige chronische Hauterkrankung wie Neurodermitis entwickeln.

Bei akuten psychischen Problemen hilft eine Psychotherapie. Du wirst sehen, wie schnell sich Dein Hautbild verbessert, wenn Du mehr Klarheit in Deine Psyche bringst.

Im Alltag kannst Du Deinem Körper mit Entspannungs-Techniken eine Möglichkeit zur Revitalisierung bieten und Dein Stresslevel senken. Integriere Atemübungen, Yoga und Meditation in Deine tägliche Routine und mache sie zu einem festen Bestandteil.

Ayurvedische Heilkräuter benutzen

Ein Bestandteil der Behandlung von Neurodermitis im Ayurveda ist der Einsatz von Heilkräutern. Diese gibt es als Tees, Pulver, Pasten oder Kräutermischungen, die Du in Deine tägliche Routine integrieren kannst. Dazu gehören beispielsweise:

• Kurkuma
• Kardamom
• Neem
• Triphala

Kurkuma ist ein beliebtes Heilkraut aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung. Auch Kardamom und Neem wirken beruhigend und helfen bei der Behandlung von Neurodermitis. Bei der Regeneration Deines Körpers hilft anschließend die Kräutermischung Triphala.