Tinnitus zeigt mit lästigen Symptomen eine Fehlregulation oder Erkrankung in den Ohren an. Klingelnde oder pfeifende Ohrgeräusche erschweren den Betroffenen den Alltag. Wissenswertes zu den Ursachen und Symptomen sowie die Rolle, die Ayurveda bei Tinnitus spielt, erfährst Du in diesem Beitrag.
Das Wichtigste in Kürze: Tinnitus im Ayurveda behandeln
Der ayurvedische Behandlungsansatz bei Tinnitus greift tief in Deinen Körper und zielt auf eine langfristige Linderung der Beschwerden ab. Dabei helfen im Ayurveda neben ayurvedischen Massagen auch eine Dosha-gerechte Ernährung und mehr Ruhe im Alltag.
Tinnitus: Ursachen und Symptome
Obwohl die Ursachen von Tinnitus vielfältig sind und verschiedene Auslöser haben können, zeigen die meisten Betroffenen ähnliche Symptome. Wichtig ist, bei einem Verdacht auf Tinnitus schnell zu handeln.
Ursachen von Tinnitus: Ayurvedischer Ansatz
Trotz seiner zahlreichen Ursachen tritt Tinnitus in vielen Fällen in Kombination mit einer Schwerhörigkeit auf. Dabei leitet das Ohr zu wenige Töne an das zentrale Hörzentrum weiter. Das Gehirn versucht nun, diese fehlenden Informationen auszugleichen.
Es verstärkt daraufhin Störgeräusche der Nervenzellen, die normalerweise unterdrückt oder nicht wahrgenommen werden. Bei Tinnitus handelt es sich demnach vor allem um den Ausdruck einer Fehlregulation.
Weitere Faktoren wie Stress, Überlastung sowie psychische Probleme wie Depressionen und Ängste können die Ohrgeräusche zusätzlich verstärken. Vor allem bei akuten Beschwerden ist emotionale Belastung oft der entscheidende Auslöser von Tinnitus.


Aufgrund der zahlreichen Faktoren, die Tinnitus verursachen können, ist eine umfassende Untersuchung ratsam. Am besten lässt Du Deine Beschwerden abklären, wenn Hinweise auf Tinnitus bestehen:
- Übermäßiger Ohrenschmalz
- Störungen der Tubenbelüftung
- Erkrankungen des Mittelohrs (z. B. Otosklerose)
- Erkrankungen des Innenohrs (z. B. Altersschwerhörigkeit)
- Hörsturz
- Lärm- oder Knalltraumata
- Erkrankungen des Hörnervs (z. B. Akustikusneurinom oder Vestibularisschwannom)
- Tumore am Hörnerv
- Probleme im Zahn-/Kieferbereich
- Verletzungen oder Veränderungen an der Halswirbelsäule
Um Deine Beschwerden mit dem ayurvedischen Heilansatz therapieren zu können, ist die Zusammensetzung Deiner Konstitution ausschlaggebend. Basierend auf der Verteilung Deiner Doshas und ihrem (Un-)Gleichgewicht bekommst Du eine individuelle Behandlung.


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Das Ohr und der Gehörsinn werden im Ayurveda dem Dosha Vata zugeordnet. Eine Störung von Vata kann – zusammen mit einer allgemeinen Dysbalance von Körper und Geist – zu Tinnitus führen. Ein ungesunder Lebensstil, nervliche Überlastung sowie unregelmäßige Ernährung begünstigen die Ohrgeräusche.
Vata ist vom Element Luft geprägt, wodurch die genannten Faktoren zu einer Austrocknung des Gewebes führen können. Diese Trockenheit kann schließlich die Gehörgänge im Ohr betreffen, wo sich Blockaden bilden können. Die Ohrgeräusche können also ein Indikator für eine Fehlfunktion in Deinem Körper sein.
Symptome von Tinnitus erkennen
Das bekannteste Symptom von Tinnitus ist ein dauerhaftes Geräusch im Ohr. Das kann ein Pfeifen, Rauschen, Zischen oder Brummen sein. Von den Ohrgeräuschen können ein oder beide Ohren betroffen sein.
Einige Betroffene beklagen auch, die Geräusche im Kopf wahrzunehmen. Was alle Patienten gemeinsam haben? Der Tinnitus kann nur von den Betroffenen wahrgenommen werden. Dennoch handelt es sich um eine ernstzunehmende Symptomatik.


Die Ausprägung der Störgeräusche sowie ihre Lautstärke und Intensität variieren je nach Patient. Eine extrem seltene Form von Tinnitus ist der sogenannte “objektive Tinnitus”, der für Außenstehende hörbar ist. Hierfür bedarf es einer eigenen Behandlung.
Je nach Ausprägung des Tinnitus, wird zwischen zwei Arten unterschieden:
- Kompensierter Tinnitus: keine Beschwerden durch die Ohrgeräusche
- Dekompensierter Tinnitus: extremer Leidensdruck, Beeinträchtigung der Lebensqualität
Zwischen diesen beiden Formen gibt es weitere Abstufungen. Wichtig ist diese Einteilung vor allem für den richtigen Behandlungsansatz.
Tinnitus mit Ayurveda behandeln
Wo die klassische Medizin ratlos ist, greift die ayurvedische Lehre mit ihrem ganzheitlichen Therapiekonzept. Anstelle von Medikamenten, basiert die indische Wissenschaft auf alternativen Heilansätzen. Dabei dreht sich viel um das Gleichgewicht Deiner Doshas.
Ein erster Schritt ist die ayurvedische Ernährung, um die Vata-Störung in Deinem Körper auszugleichen. Ein Ernährungsplan mit Lebensmitteln, die Vata reduzieren, ist ausschlaggebend für eine langfristige Genesung.
Neben der richtigen Ernährung spielt vor allem auch Dein Lebensstil eine wichtige Rolle. Leidest Du unter viel Stress oder bist dauerhaft lauten Geräuschen ausgesetzt? Auch diese Faktoren werden bei der Behandlung Deines Tinnitus berücksichtigt.


Stressmanagement mit Ayurveda: Definition und Methoden
Was ist Stress eigentlich und was kann man dagegen tun? Hier findest Du wertvolle Tipps und Methoden für effektives Stressmanagement mit Ayurveda.
Traditionelle ayurvedische Kuren und Massagen mit Kräuterölen sorgen für eine tiefgreifende Reinigung Deines Körpers. Das hilft auch Deinen Doshas, wieder ins Gleichgewicht zu kommen und wirkt sich positiv auf Deinen ganzen Körper aus.
Indem Du Entspannungsübungen in Deinen Alltag einbaust, hilfst Du Deinem Körper außerdem dabei, zur Ruhe zu kommen. Dazu gehören beispielsweise Meditation, Yoga und Atemübungen sowie aktive, bewusste Ruhepausen.
5 Tipps zur Behandlung von Tinnitus mit Ayurveda
Neben Tabletten und herkömmlicher Medizin können die alternativen Heilansätze des Ayurveda zuverlässige Linderung bei Tinnitus bieten.


Tipp #1: Ayurvedische Ernährung
Eine wichtige Stütze der ayurvedischen Lebensweise ist die Dosha-gerechte, ayurvedische Ernährung. Dabei wird auf die Ausbalancierung Deiner Konstitution geachtet und darauf, Deinen Körper und Geist gesund zu ernähren.
Da ein erhöhtes Vata aus ayurvedischer Sicht als Grund für Tinnitus gilt, ist eine entsprechende Vata-reduzierende Ernährung wichtig. Hierfür verzichtest Du beispielsweise auf trockene, kalte und ungekochte Speisen. Stattdessen lindern warme und feuchte Gerichte Deine Beschwerden.
Versuche zusätzlich, Deinen Konsum von Alkohol, Koffein und Nikotin so gering wie möglich zu halten.
Tipp #2: Ayurvedische Kuren und Massagen
Einen großen Beitrag für mehr Entspannung und Ruhe für Deinen Körper leisten zudem ayurvedische Kuren und Massagen. Verschiedene Ausleitungsverfahren helfen bei der ayurvedischen Entgiftung Deines Körpers.
Für die Massagen werden heilende Öle sowie ayurvedische Kräuter mit speziellen Eigenschaften verwendet. Entspanne Dich während einer wohltuenden Massage und lasse Deine Gedanken für eine Weile zur Ruhe kommen. Du wirst merken, dass Du danach gestärkt und erfrischt durchs Leben gehst.
Gerade für die Regulierung von Vata sind ayurvedische Fußmassagen oder Kopfmassagen eine gute Möglichkeit bei der Selbstmassage. Massiere einfach vor dem Schlafengehen Deine Kopfhaut und Fußsohlen mit warmen Ölen.
Tipp #3: Vata-reduzierende Kräuterpräparate
Zusätzlich zu einer Dosha-gerechten Ernährung helfen Kräuterpräparate bei der Behandlung Deines Tinnitus.
Das bekannte Heilkraut Ashwagandha ist zentral in der Behandlung Deiner Beschwerden. Die Stress reduzierende Wirkung des Krautes verringert Vata und unterstützt so die Linderung der Tinnitus-Symptome.
Ein ebenfalls wichtiges Kraut ist Guduchi, dem die Ausbalancierung aller Doshas nachgesagt wird. So hilft es auch bei der Behandlung von Tinnitus und der Regulierung von Vata.
Als Saft verarbeitet, wirken Weintrauben unterstützend und stärkend bei einem Tinnitus. Auch der bittere Bockshornkleesamen-Tee ist ein gemeinhin bekanntes Heilmittel bei belastenden Ohrgeräuschen.
Tipp #4: Mehr Achtsamkeit und weniger Stress
Um Deinem Körper zu mehr Ruhe zu verhelfen und Stress zu reduzieren, ist bewusste Achtsamkeit erforderlich. Versuche Deinen alltäglichen Stress so gut wie möglich zu reduzieren und ein positives Mindset aufzubauen.


Dabei helfen Meditation, Atemübungen oder Yoga. Versuche, die Übungen in Deinen Alltag zu integrieren und zu einem festen Ritual zu machen. Zu den positiven Nebenwirkungen gehören außerdem eine verbesserte Schlafqualität sowie ruhigere Nerven.
Tipp #5: Regelmäßiges Gurgeln
Tinnitus in Deinem Ohr hängt direkt mit dem Nasen-Rachen-Raum zusammen. Du kannst überschüssiges Vata reduzieren, indem Du folgende Praktiken in Deinen Alltag integrierst:
- Kawala beschreibt das regelmäßige Gurgeln mit medizinischen Ölen oder Salzwasser
- Unter Gandusha wird das Ölziehen mit einem Mundpflegeöl verstanden
Mit diesen beiden Tipps kannst Du Dir Linderung bei anhaltenden Ohrgeräuschen verschaffen.


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