Verstopfungen, Blähungen oder Unregelmäßigkeiten beim Stuhlgang sind lästige Probleme im Alltag. Auch ein unangenehmes Völlegefühl nach jeder Mahlzeit kann ein Hinweis auf Verdauungsprobleme sein. Was gut für die Verdauung ist und wie Ayurveda Deine Verdauung verbessern kann, erfährst Du hier.
Das Wichtigste in Kürze: Was fördert die Verdauung
Eine gesunde Darmflora ist wichtig für Wohlbefinden und Energie im Alltag. Mit genügend Zeit zum Essen, ausreichend viel Flüssigkeit sowie einigen Hausmitteln kannst Du bereits gute Erfolge erzielen. Welche ayurvedischen Tipps es außerdem noch gibt, erfährst Du in diesem Beitrag.
Mit Ayurveda die Verdauung anregen: 5 kraftvolle Tipps
Die ayurvedische Gesundheitslehre kann Dir bei Verdauungsbeschwerden mit natürlichen Heilungsansätzen helfen. Das ganzheitliche Konzept des Ayurveda betrachtet Dich individuell und möchte die Ursache Deiner Beschwerden herausfinden.
Dafür solltest Du zunächst Deinen Dosha-Typ bestimmen, was Du ganz einfach in einem kurzen Selbsttest erledigen oder Dich von einem Ayurveda-Experten beraten lassen kannst. Jeder Mensch ist individuell und braucht entsprechend seiner Bedürfnisse unterschiedliche Behandlungsansätze.
Eine Verstopfung oder Probleme mit der Verdauung treten laut Ayurveda aufgrund des geschwächten Verdauungsfeuers (Agni) auf. Ursachen sind häufig ungesunde Ernährung, wenig Bewegung oder viel Stress.
Eine ungesunde Lebensweise führt zur Bildung von Schlacken (Ama), also Rückstände des Stoffwechsels, die Dein Körper nur schwer ausscheiden kann. Anzeichen sind weiße Beläge auf der Zunge, Schweregefühl sowie Antriebslosigkeit.
Langfristig entsteht daraus ein Ungleichgewicht der Doshas, was wiederum Dein Wohlbefinden negativ beeinflusst. Wie Du Deine Verdauung mit Ayurveda anregen und Deinen Stuhlgang weicher machen kannst, zeigen Dir die nachfolgenden 5 Tipps!
Tipp #1: Stuhlgang anregen mit Routine
Tatsächlich mag Dein Darm gerne feste Routinen, was Dir enorm bei der Herstellung einer gesunden Darmflora hilft. Beginne mit einer gleich bleibenden Morgenroutine, die zum Beispiel mit einem lauwarmen Glas Wasser mit Zitrone starten kann.
Eine Selbstmassage mit Öl ist ebenfalls Teil der ayurvedischen Morgenroutine. Dabei kannst Du auch Deinen Bauch sanft massieren, um ihn in Bewegung zu bringen. Regelmäßige Mahlzeiten sorgen außerdem für eine gleichmäßige Versorgung mit Nährstoffen.
Deine Verdauung wird sich schnell an Deine Routine anpassen und die gesunden Mikroorganismen können sich dauerhaft durchsetzen. Das beeinflusst zusätzlich Deine Immunabwehr und Deine Stimmung positiv.
Tipp #2: Verdauung verbessern durch bewusste Entspannung
Nur mit ausreichender Ruhe kann Dein Vata in Balance kommen. Es sitzt in Deinem Dickdarm und kann bei einer Störung zu Verstopfung führen. Mit dem richtigen Stressmanagement, Meditation und Atemübungen kannst Du Deinem Körper und Geist bewusst zu mehr Entspannung verhelfen.
Tipp #3: Verdauung fördern mit ayurvedischen Heilkräutern
Was regt die Verdauung an? Es gibt einige ayurvedische Heilkräuter, die bei Verstopfung helfen. Anis, Kardamom, Pfefferminze, Fenchel und Brennnessel sorgen für ein gutes Bauchgefühl. Auch die vielseitige Kräutermischung Triphala fördert die Entgiftung Deines Körpers und kann damit Deinen Darm zurück in Balance bringen.
Tipp #4: Dosha-gerechte Ernährung
Um Problemen mit der Verdauung und dem Stuhlgang vorzubeugen, ist eine Dosha-gerechte, ayurvedische Ernährung empfehlenswert. Sie ist genau auf Deine Konstitution abgestimmt und sorgt für ein harmonisches Gleichgewicht in Deinem Körper.
Ein wichtiger Bestandteil Deiner Ernährung sollten frische Gerichte aus lokalen Zutaten sein. Ballaststoffreiches Blattgemüse und verschiedenes Obst regen Deine Darmtätigkeit zusätzlich an. Floh- und Leinsamen lindern ebenfalls Deine Beschwerden.
Tipp #5: Ayurveda Kur für ganzheitliche Entgiftung
Für eine ganzheitliche Entgiftung und Reinigung Deines Körpers eignet sich eine Ayurveda Kur. Die Behandlung kann aus wohltuenden Massagen, Detox, Darmreinigung und der Anpassung Deiner Ernährung bestehen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Ursache Deiner Beschwerden langfristig beseitigt wird.
Ursachen für Verdauungsbeschwerden: Anatomie und Funktion des Darms
Die menschliche Verdauung beginnt grundsätzlich bereits im Mund beim Kauen: Zunge, Zähne und Gaumendach sind für die Zerkleinerung der aufgenommenen Lebensmittel zuständig. Enzyme im Speichel spalten die Stärke in kürzere Moleküle. Das Schlucken des Nahrungsbreis transportiert ihn durch die Speiseröhre in den Magen.
Im Magen sorgen Salzsäure und Enzyme bis zu neun Stunden lang für die Verarbeitung, bevor der Nahrungsbrei in den Darm weiter wandert. Dieser besteht im Wesentlichen aus Dünndarm und Dickdarm.
Der Dünndarm ist für die Aufnahme von Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralien, Eiweißen und Fetten zuständig. Dabei wird er von Verdauungssäften aus der Bauchspeicheldrüse und der Galle unterstützt.
Im Dickdarm wird dem Nahrungsbrei zunächst Wasser entzogen, um einen festen Stuhl zu bilden. Dieser wird schließlich abtransportiert.
In Deinem Dickdarm befindet sich außerdem das sogenannte Mikrobiom – Milliarden von Darmbakterien, die bei der Verdauung helfen. Zu ihren Aufgaben gehört der Schutz vor Keimen sowie die Stärkung Deines Immunsystems.
Probleme mit dem Darm können sich schnell negativ auf den gesamten Körper und das Wohlbefinden auswirken. Mögliche Anzeichen für Unregelmäßigkeiten sind Verstopfungen, Bauchschmerzen oder leichter Durchfall.
Was fördert die Verdauung: Hausmittel, die wirklich helfen
Ein häufiges Symptom eines gestörten Verdauungstrakts ist das Völlegefühl nach dem Essen. Damit Du wirksam etwas dagegen tun kannst, ist es zunächst wichtig, die Ursachen herauszufinden. Ein Hauptgrund: Wir essen oft zu schnell.
Nach der menschlichen Biologie ist eine Verweildauer der Nahrung im Magen vorgesehen. Wird in kurzer Zeit zu viel gegessen, kann der Nahrungsbrei nicht sofort weitertransportiert werden. Das führt zu einer unangenehmen Trägheit und Müdigkeit.
Neben der Essgeschwindigkeit spielt auch die Zusammensetzung Deiner Nahrung eine wichtige Rolle. Gerade deftige Speisen sorgen schnell für eine träge Verdauung, was an zu viel Fett oder Eiweiß in Deiner Mahlzeit liegen kann. Vor allem Eiweiß bleibt im Vergleich zu Kohlenhydraten eine lange Zeit in Deinem Magen.
Nimm Dir deshalb eine ausreichende Pause zum Essen und achte auf eine ausgewogene Zusammensetzung von Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten. So kann die Nahrung optimal verarbeitet werden und sie liegt Dir nicht wie ein Stein im Magen.
Stuhlgang fördern: Warum Ballaststoffe so wichtig sind
Was fördert den Stuhlgang und regt den Darm an? Ballaststoffe sind der Trick gegen Völlegefühl und sollten in jeder Mahlzeit enthalten sein! Sie beugen außerdem Erkrankungen vor, die auf Deiner Ernährungsweise basieren. Dazu gehören Darmkrebs, koronare Herzerkrankungen oder Bluthochdruck.
Der regelmäßige Verzehr ballaststoffreicher Lebensmittel wie Gemüse, Vollkornprodukte oder Hülsenfrüchte kann den Darm anregen. Ballaststoffe binden Wasser und erhöhen das Wachstum des Mikrobioms. Das wiederum fördert den Reiz zum Stuhlgang.
Du profitierst von der beschleunigten Verdauung, indem sie insgesamt Dein Wohlbefinden verbessert. Ein weiterer Vorteil von Faser-reichen Produkten ist, dass Du mehr kaust, dadurch langsamer isst und so schneller satt bist, was beim Abnehmen helfen kann.
Eine ballaststoffreiche Ernährung hängt demnach direkt mit einem guten Stuhlgang zusammen – wichtig ist hier aber auch die ausreichende Wasseraufnahme!
Darmtätigkeit anregen: Wie Du Deinen Darm in Schwung bringst
Neben der Aufnahme von Nahrung spielen zahlreiche andere Faktoren eine Rolle, wenn es um eine gesunde Verdauung geht. Viel Flüssigkeit – idealerweise ohne Alkohol und Zucker – ist ebenso wichtig und regt die Darmtätigkeit an.
Auch Bewegung ist ein wesentlicher Faktor und schon Spazierengehen oder eine kurze Yoga-Einheit reichen aus, um Deine Verdauung anzuregen. Vermeide es hingegen, Dich nach dem Essen direkt hinzulegen.
Zusätzlich gibt es bestimmte Gewürze und Kräuter, die verdauungsfördernd wirken. Besonders hilfreich sind:
- Anis
- Basilikum
- Cumin / Kreuzkümmel
- Fenchel
- Ingwer
- Kümmel
- Kurkuma
- Knoblauch (in Maßen)
- Kamille
- Senf
Auch die Bitterstoffe in grünem Blattgemüse können bei der Anregung Deiner Darmtätigkeit helfen. Lebensmittel, die für eine gute Darmflora sorgen, sind Vollkornbrot, Linsen oder fermentierte Gerichte wie Kimchi oder Joghurt mit Milchsäurebakterien.
Übrigens: Der berühmte Verdauungs-Schnaps nach dem Essen ist ein Mythos, da Alkohol die Verdauung tatsächlich eher hemmt und Deine Beschwerden verschlimmern kann.
Für ein gutes Bauchgefühl solltest Du außerdem lange Ruhepausen nach dem Essen, blähende und zuckerreiche Lebensmittel sowie zu viel Weißmehl, Zwiebeln und Knoblauch vermeiden.
Können abführende Lebensmittel wirklich helfen?
Ja! Lebensmittel mit abführenden Eigenschaften sind in der Regel reich an Ballaststoffen. Wichtig ist, dabei genügend zu trinken, damit sie im Darm aufquellen können. Klassische Beispiele sind:
- Flohsamen
- Leinsamen
- Milchzucker
- Trockenpflaumen
Auch Kaffee kann sich positiv auf Deine Verdauung auswirken. Das enthaltene Koffein stimuliert das zentrale Nervensystem, was wiederum die Verdauung anregt. Zusätzlich fördern die Bitterstoffe im Kaffee die Durchblutung und Darmbewegung.
Ayurveda Darmreinigung und Darmentgiftung
Mithilfe einer Reinigung des Darms kannst Du schädliche Bakterien vollständig ausscheiden und Beschwerden lindern. Wie eine ayurvedische Darmreinigung funktioniert und wie Du sie auch zu Hause durchführen kannst, erfährst Du hier.
