In allen Kulturen und Religionen der Welt und auch in der modernen Psychologie ist die Fähigkeit, Verzeihen zu können, für die innere Heilung von größter Bedeutung. Folgende drei Vergebungsrituale für inneren Frieden können Dir helfen, aus tiefstem Herzen zu verzeihen.
Vergebungsrituale: 3 Anleitungen für innere Heilung und tiefes Verzeihen
Auf unserem Lebensweg werden wir bewusst oder unbewusst immer wieder andere verletzen, und diese wiederum uns selbst. Viele von uns reagieren mit Trauer, Wut, sogar mit Rachegefühlen. Und auch uns selbst können wir so manche Entscheidungen nicht verzeihen.


Wenn wir allerdings nicht abschließen können, drehen sich unsere Gedanken ständig um die Verletzung, wodurch diese Seelenwunden immer wieder von Neuem aufgerissen werden. Mit Vergebungsritualen kannst Du zu innerem Frieden kommen und endlich heilen.
Im Ayurveda wird der Mensch ganzheitlich in seiner individuellen Dosha-Konstitution betrachtet. Dabei stehen Körper, Geist und Seele immer in Verbindung und alle Teile sind für Gesundheit und Longevity gleichermaßen von Bedeutung.
Tipp: Reserviere einen Platz in Deiner Wohnung für Deine täglichen Meditationen. Du kannst außerdem mit angenehmer Musik, Räucherstäbchen und einer Kerzen für eine friedliche Atmosphäre sorgen und Dich auf diese Weise ganz auf Deine Rituale konzentrieren.
Nimm Dir zunächst die Zeit und mache Dir bewusst, welche Situationen Dich genau belasten und warum. Das können konkrete Streitigkeiten und Lebenssituationen, Charakterzüge von Mitmenschen oder auch unbestimmte Gefühle sein. Reflektiere auch, was Du Dir selbst vielleicht noch nicht vergeben hast.


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Mach Dir dafür am Anfang gerne Notizen und schreibe Dir Erinnerungen von der Seele. Diese können Dir dann als Grundlage für die folgenden Vergebungsrituale dienen:
1. Ho’oponopono – das hawaiianische Vergebungsritual
Dieses Ritual hat eine sehr lange Tradition bei der hawaiianischen Bevölkerung. Übersetzt bedeutet Ho’oponopono so viel wie „etwas in Ordnung bringen“ bzw. „etwas richtigstellen“.
Es findet aber immer mehr Verbreitung auf der ganzen Welt. Ursprünglich wurde mit dem Ritual eine Art Konfliktlösung innerhalb von Großfamilien durchgeführt, und zwar unter der Führung von Kahunas (Schamanen).
Auf diese Weise konnten Unstimmigkeiten innerhalb einer Gemeinschaft aus der Welt geschafft werden. Der grundlegende Gedanke, dass alle Menschen miteinander verbunden sind, macht dieses Aussöhnungsritual besonders schön. Denn wenn Du verzeihen kannst, verbindest Du Dich wieder mit Dir selbst und auch den anderen Menschen. Wut und Rache isolieren Dich.


Egal, um welchen Konflikt es geht – Du kannst das Ritual in Deinen Alltag integrieren und es so lange anwenden, bis Du es verinnerlicht hast – mit folgenden vier Sätzen:
Es tut mir leid, dass …
Das ist die Phase der Reue bzw. Annahme des Problems. Du übernimmst Verantwortung für Deine eigenen Handlungen.
Bitte verzeihe mir, dass …
Die Phase der Vergebung kann sowohl an Dich selbst als auch an eine andere Person gerichtet sein. Bitte aufrichtig und aus vollem Herzen um Verzeihung.
Ich liebe mich/Dich …
Liebe ist Ausdruck von Verbundenheit mit dem ganzen Universum und unglaublich stark. Lass die Kraft bedingungsloser Liebe zu und erkenne das Göttliche in Dir oder in anderen Personen.
Danke, dass …
Bedanke Dich dafür, dass Du den Konflikt erkennen und lösen konntest.
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2. Vergebung mit dem REACH-Modell
Die REACH-Vergebung wurde von dem klinischen Psychologen und Professor Dr. Everett L. Worthington Jr. von der Virginia Commonwealth University entwickelt als Methode, die das Verzeihen unterstützen soll. Sie wird inzwischen in verschiedenen Arten von Therapien oder Meditationen in unterschiedlichen Bereichen angewandt.
Der Begriff REACH ist ein Akronym, das die fünf Schritte der Methode zusammenfasst.
R für Recall:
Du rufst Dir damit aktiv den Konflikt bzw. die Verletzung in Erinnerung. Du stellst Dich somit der Tatsache und nimmst den Konflikt an.
E für Empathize:
Empathie ist die Fähigkeit, sich in andere zu versetzen. Der Schritt ist wichtig, um Mitgefühl zu entwickeln mit der Person, die Dich verletzt hat. Was hat sie dazu gebracht, Deine Grenzen zu übertreten? Vielleicht hilft Dir das, den Konflikt im Kontext zu sehen.
A für Altruistic gift:
Jetzt folgt die Vergebung als selbstloses, altruistisches Geschenk. Erinnere Dich an Deine Erleichterung, als Dir selbst vergeben wurde und wie befreiend sich das angefühlt hat. Jetzt kannst Du selbst dieses wunderbare Geschenk weitergeben.
C für Commit:
Hierbei geht es um die Verbindlichkeit. Du kannst zum Beispiel schriftlich festlegen, dass Du Dir oder der Person, die Dich verletzt hat, verziehen hast. Es handelt sich um eine Art Hilfe, die Deine Vergebung aufrechterhält.
H für Hold on:
Es kann vorkommen, dass der Konflikt in Dir wieder hochsteigt bzw. Du Dich daran erinnerst. Halte aber nicht daran fest, sondern daran, dass Du bereits vergeben hast. Im Grunde erinnert Dich dieser Schritt an all die Schritte zuvor. Du hast aktiv, bewusst und mit Mitgefühl sowie verpflichtend vergeben. Das kannst Du festhalten.
Du kannst Dein persönliches Vergebungsritual in Deiner Meditationsübungen einbauen. Bedenke, dass Du andere nicht ändern kannst, sondern immer Dich selbst. Dazu gehört auch, dass Du Deine Perspektive änderst. In diesem Video erfährst Du, wie Du inneren Frieden finden kannst und damit mehr Selbstliebe und Lebensfreude gewinnst.
3. Kreiere Dein persönliches Vergebungsritual
Wenn Du Dich mit den vorgestellten Ritualen nicht identifizieren kannst, steht es Dir immer frei, ein Ritual zu wählen, das Du selbst kreierst. Wichtig ist, dass Du den Prozess des Vergebens als eine aktive Handlung verstehst, die von Dir ausgehen und gepflegt werden sollte.
Stell Dir vor, Du schneidest Dich am Finger. Du blutest, brauchst ein Pflaster und es dauert, bis der Finger wieder komplett geheilt ist. So ist es auch mit Verletzungen der Seele oder wenn Du selbst auf Dich wütend bist. Nimm Dir jeden Tag aktiv Zeit für Dein Vergebungsritual, z. B. bei einer Abendmeditation oder nach dem Yoga.
Folgende Mantras können Dir beim Verzeihen helfen:
- Heute höre ich auf meine Gefühle. Ich bin sanft zu mir selbst. Ich weiß, dass meine Gefühle meine Freunde sind.
- Jeder neue Tag ist eine neue Möglichkeit. Das Gestern ist vergangen und vorbei. Heute ist der erste Tag meiner Zukunft.
- Ich verzeihe allen Personen meiner Vergangenheit und lasse sie los, mit Liebe.
- Wenn ich mir selbst verzeihe, kann ich anderen leichter verzeihen.
- Ich bin bereit für meine Heilung. Ich bin bereit zu vergeben. Alles ist gut.
- Ich beschenke mich selbst und befreie mich von der Vergangenheit. Ich komme mit Freude im Hier und Jetzt an.
- Wenn ich einen Fehler mache, weiß ich, dass das ein Teil meines Lernprozesses ist.
In welchen Lebenssituationen kann ein Vergebungsritual helfen?
Vergebungsrituale können Dir in vielen unangenehmen und bedrückenden Situationen helfen. Sie unterstützen Dich dabei, unangenehme Situationen gedanklich und emotional abzuschließen. Dazu zählen beispielsweise folgende Lebenssituationen:
- Streit mit Familie, Partnern oder Freunden
- schwierige, zwischenmenschliche Beziehungen
- erlittenes Unrecht
- Trennungen oder Todesfälle
- gedämpfte Lebensenergie (Ojas)
Solche Vergebungsrituale helfen Dir also besonders dann, wenn Du seelischen Ballast mit Dir trägst. Führe sie am besten regelmäßig durch und mach Dir bewusst, dass niemand perfekt ist. Sie helfen Dir zu mehr Achtsamkeit, Verständnis und Lebensfreude. Löse Dich von nachtragenden Gedanken und übernimm sanft die Verantwortung für Deinen inneren Frieden.


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