Ayurveda bei Migräne: 5 Tipps gegen Kopfschmerzen

Migräne-Attacken kommen meist unerwartet und heftig. Betroffene leiden unter den starken Symptomen und auch an den Nebenwirkungen der modernen Medizin. Mit einem ganzheitlichen Ansatz und dem Einbezug der drei Doshas setzt die ayurvedische Lehre auf eine natürliche Behandlung. Wie Ayurveda bei Migräne hilft, erfährst Du in diesem Beitrag.

Chronische Migräne-Kopfschmerzen aus medizinischer Sicht

Migräne ist eine neurologische Erkrankung und betrifft in Österreich knapp 14 % der Frauen und etwa 6 % der Männer (1). Migräne zeichnet sich meist durch einseitig auftretende, pulsierende oder hämmernde Schmerzen aus. Diese können mäßig bis stark ausgeprägt sein und verstärken sich durch körperliche Aktivität.

Symptome & Auslöser von Migräne

Migräne ist mehr als ein bloßer Kopfschmerz. Sie tritt häufig auf und kann den Alltag stark einschränken. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • übermäßige Kopfschmerzen
  • Licht- und Geräuschempfindlichkeit 
  • Schwindel

Eine typische Begleiterscheinung ist Übelkeit, die bei nahezu 100 % der Fälle auftritt. Vorübergehende Seh- und Gefühlsstörungen können ebenso auftreten wie kurzzeitige Lähmungserscheinungen.

Inzwischen ist bekannt, dass Betroffene häufig genetisch dazu veranlagt sind, an Migräne-Kopfschmerzen zu leiden. Die Gene alleine lösen zwar keine Migräne aus, jedoch können bestimmte Umstände diese begünstigen.

Zu den möglichen Auslösern einer Migräne-Attacke gehören:

  • Stress
  • Ängste
  • Aufregung
  • Überarbeitung
  • Zeitdruck
  • Depressive Verstimmungen
  • Veränderungen im Tages- oder Lebensrhythmus
  • Starke Gefühle
  • Außergewöhnlich hohe körperliche Belastung
  • Hormonelle Veränderungen
  • Bestimmte Genussmittel wie Rotwein oder Sekt

Spezielle Migränemedikamente sowie Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen können Deine Beschwerden lindern. Auch nichtsteroidale Schmerzmedikamente können helfen. In besonders ausgeprägten Fällen besteht die Option einer medikamentösen Migräneprophylaxe oder Akupunktur.

Ayurvedische Therapiemöglichkeiten bei Migräne

Obwohl es Möglichkeiten zur Behandlung von Migräne in Form von medikamentöser Therapiegibt, werden alternative Therapieformen immer populärer. Mittlere bis schwere Pharmazeutika machen die Betroffenen meist sehr müde. Wo die Schulmedizin ihre Grenzen erreicht,setzt die ayurvedische Lehre ein.

Ayurveda-Therapie bei Migräne

Bereits in alten Schriftzeugnissen des Ayurveda wird über Migräne-Kopfschmerzen (Ardhavabhedak) geschrieben und bis heute erweist sich die Behandlung als erfolgreich. Im Ayurveda bildet die Kombination verschiedener Heilansätze einen Schwerpunkt, der gerade bei chronischen Erkrankungen als bewährt gilt.

Ursachen und Entstehung von Migräne im Ayurveda

Insgesamt werden im Ayurveda elf verschiedene Arten von Schmerzen im Kopf differenziert. Ursache bildet grundsätzlich eine Dysbalance Deiner Doshas, die sich durch verschiedene Beschwerden äußert. In der ayurvedischen Lehre wird zwischen äußeren und inneren Einflüssen als Ursache für Migräne unterschieden.

Zu den äußeren Einflüssen gehören:

  • Viel Stress
  • Veränderter Schlafrhythmus
  • Reizüberflutung
  • (Abrupter) Wetterwechsel
  • Einige bestimmte Lebens- und Genussmittel
  • Zu geringe Nahrungsaufnahme oder Mangelernährung

Die inneren Einflüsse beinhalten:

  • Zu viel Serotonin im Gehirn
  • Hormonschwankungen
  • Zu geringe Aufnahme von Flüssigkeit
  • Seelische Belastung und Traumata
  • Aggressionen und andere starke Emotionen

Mit dem ganzheitlichen Ansatz des Ayurveda wirst Du als Individuum betrachtet und entsprechend Deiner Bedürfnisse behandelt. Dabei geht es um eine dauerhafte Linderung Deiner Beschwerden.

Ursachen von Migräne im Ayurveda

Bis heute ist die Entstehung von Migräne in der Schulmedizin nicht endgültig geklärt, trotzdem lässt sich anhand der Doshas ein gewisser Prozess erklären. Durch hyperaktive Nervenzellen entsteht in den Blutgefäßen eine Anspannung mit anschließender Ausdehnung. Dabei werden Substanzen freigesetzt, die Entzündungen auslösen und im weiteren Verlauf das jeweilige Schmerz- und Beschwerdebild erzeugen.

Symptome von Migräne in Abhängigkeit der Doshas

Je nach Beschaffenheit und Verteilung Deiner Doshas lassen sich Schlüsse auf die Ursachen Deiner Migräne-Attacken ziehen. 

Die Symptome von Migräne lassen sich den ayurvedischen Doshas wie folgt zuordnen:

  • Vata äußert sich durch Schmerz, eine hohe Geräuschempfindlichkeit, Augenflimmern und möglichen neurologischen Ausfällen.
  • Pitta ist lichtempfindlich und geht mit Sodbrennen sowie brennenden Hitzeempfindungen einher.
  • Kapha zeichnet sich durch Übelkeit, Erbrechen und dem Gefühl von Schwere in Kopf und Körper aus.

Neben dem Schwerpunkt der psychischen Entlastung und Behandlung bildet die richtige Ernährung einen zentralen Aspekt in der Behandlung von Migräne.

In einem ersten Anamnesegespräch werden dabei zunächst Dein Dosha-Typ bestimmt und Informationen zu Deiner Ernährungs- und Lebensweise eingeholt. Nicht selten liegt der Migräne eine Kombination verschiedener Ursachen zugrunde. Die ayurvedische Medizin behandelt in diesem Fall alle drei Doshas, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.

5 Tipps gegen Migräne im Ayurveda

Für die langfristige Reduktion Deiner Beschwerden gibt es verschiedene Ansätze im Ayurveda, die sich stets auf Deine Konstitution beziehen. Neben einer ausgewogenen, idealerweise ayurvedischen Ernährung und ausreichender Flüssigkeitsaufnahme helfen auch Routinen und ayurvedische Kuren.

Ayurveda-Tipps gegen Migräne

Tipp #1: Um- oder Einstellung der Ernährung

Vieles geht im Ayurveda über die richtige Ernährung. Du kannst Deine Doshas gezielt mit Lebensmitteln stärken oder schwächen. Je nachdem, wonach die Wiederherstellung der Balance verlangt.

Gerade Lebensmittel wie Kaffee, Fleischwaren, Alkohol oder scharfe Gewürze solltest Du vermeiden, wenn Du anfälliger für Kopfschmerzen bist. Auch Nahrungsmittel mit einem hohen Histaminanteil solltest Du nur wenig essen. Dazu gehören etwa Schokolade, Zitrusfrüchte, Nüsse, Tomaten sowie viele Käsesorten.

Achte außerdem darauf, dass Du ausreichend Flüssigkeitzu Dir nimmst. Am besten ist warmes Wasser oder ungesüßter Tee, den Du über den Tag verteilt trinkst. Bestimmte ayurvedische Kräuter und Öle haben zusätzlich eine positive Wirkung. Süßholzwurzel-Tee wirkt beispielsweise entkrampfend und eignet sich so hervorragend zur Vorbeugung von Kopfschmerzen.

Tipp #2: Stress aus dem Alltag nehmen

Stress und Reizüberflutung sind zentrale Ursachen für die Entstehung von Migräne. Gerade in der heutigen, sehr schnelllebigen Zeit ist es wichtig, dass Du Dir bewusst Zeit nimmst, um herunterzufahren. 

Stress reduzieren bei Migräne

Bei Stressmanagement helfen Atemübungen, Entspannungstechniken, Yoga, Meditation sowie Bewegung an der frischen Luft und die Vermeidung von Temperaturunterschieden.

Tipp #3: Akute Migräne-Attacke abwehren

Wenn Du den Beginn einer Migräne-Attacke wahrnimmst, hilft es, beide Ohrläppchen nach unten zu ziehen und dabei kräftig zu gähnen. Dadurch wird der Druck in den Blutgefäßen verringert und auch der Druck in Deinem Kopf reduziert. Auch eine leichte Massage an den inneren oder äußeren Augenwinkeln kann Abhilfe schaffen. 

Tipp #4: Kopf- und Ganzkörpermassagen genießen

Die ayurvedische Medizin hält ein ganzes Repertoire an ganzheitlichen Ritualen und Behandlungen bereit. Lange Ausstreichungen lösen verspannte Muskeln, lindern Schmerzen und beruhigen den Geist. Mit Stirnölgüssen werden heilende Wirkungen erzeugt, die ebenfalls zur Entspannung des Kopfes beitragen. 

Tipp #5: Mehr Routine im Alltag schaffen

Ein ayurvedischer Lebensstil orientiert sich stark am Rhythmus der Natur. Ein geregelter Tagesablauf mit festen Routinen gehört hier ebenfalls dazu. Gleichbleibende Schlafenszeiten und regelmäßiges Essen sind von großer Bedeutung. 

Auch eine ayurvedische Morgenroutine kann helfen, Stress und Migräne zu mindern. Baue außerdem regelmäßige Momente zur Entspannung ein, um Deinen Körper zwischendurch zu entkrampfen.

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